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Was war zuerst da – der Hund oder der Wolf?

Diese Frage ist, im Gegensatz zur Frage zum Ei oder Huhn, einfach zu erklären: Natürlich der Wolf. Denn von diesem stammen alle, und zwar wirklich alle, unsere Vierbeiner ab: Dackel, Moody, Windhund und Pudel, um nur einige Rassen zu nennen.

Das Sozialverhalten des Wolfes war und ist, wie bei unseren heutigen Hunden, hoch entwickelt. Nicht nur die Aufzucht ihrer Welpen übernehmen sie zum Teil gemeinsam, sie jagen auch zusammen. So ist kaum ein Tier sicher vor den Wölfen, mag es noch so gross sein. Früher jagten sie sogar Mammuts! Dass eine solche Rudeljagd aber klare Regeln bedingt, ist selbstredend. Solche klaren Regeln brauchen denn auch die Hunde – heute noch.

Früher, also vor mehreren Jahrtausenden Jahren, mochten sich unsere Vorfahren und die Wölfe überhaupt nicht, denn sie waren bei der Jagd erbitterte Konkurrenten. Eine Vermutung – oder Sage – sagt: Die Wölfe merkten so ziemlich rasch, dass es sich lohnen würde, mit den Menschen gemeinsam auf die Jagd zu gehen. Denn in erfolgreichen Jagden mit gemeinsam erlegter Beute erhielten die Wölfe einen grosszügigen Leckerbissen davon, mussten aber deutlich weniger Aufwand betreiben. Auf diese Art und Weise kamen sich Wolf und Mensch näher: Sie jagten gemeinsam, teilten sich die Beute und schlussendlich auch den Platz am Feuer und im Haus.

Es kann aber auch sein, dass unsere Urahnen schnell merkten, dass die Vierbeiner wertvoll auf der Jagd waren und sie so dazu brachten, ihnen bei der Jagd zu helfen. Mit dem Versprechen, etwas von der Beute zu erhalten und später natürlich ein Plätzchen in der Familie.

Was auch immer stimmen mag, Tatsache ist, dass die Wölfe mit der Zeit zahmer wurden und bei den Menschen in ihr Zuhause einzogen.

Nicht nur dies war ein Vorteil für die Menschen, sondern auch, dass die Wölfe bei jedem kleinsten Knacken, Rascheln oder sonstigem «komischen» Geräusch sofort Alarm schlugen. Was wiederum andere zwei- oder vierbeinige Lebewesen erschreckte und sie so von ihrem vermutlich eher unfreundlichen Vorhaben abliessen und Reissaus nahmen.

Über all diese Jahrtausenden veränderte sich der Wolf: Er wurde zahmer, die Ohren hingen bei einigen schlapp herunter, die Beine wurden bei den einen länger oder kürzer, das Fell weniger dicht oder gar langhaarig. Natürlich hatten da die Menschen und Züchter die Hand ganz kräftig im Spiel. Aus diesem Grund gibt es heute eine Vielzahl an verschiedensten Hunderassen und -arten: gross, klein, lang, viel Fell, kein Fell, rot, braun, schwarz.

In all dieser Zeit wurde der Hund zu einem treuen Freund für den Menschen – egal welches Alter, welche Religion, Hautfarbe und ob reich oder arm. Blindenhunde führen blinde Menschen sicher durchs Leben, Polizeihunde dienen unseren Freunden und Helfern, Lawinenhunde finden verschüttete Personen, Wasserrettungshunde retten Menschen vor dem Ertrinken und Therapiehunde helfen psychisch kranken Personen. Es gibt Jagdhunde, Drogenhunde, Geldhunde, neuerdings Coronahunde und viele mehr – alle aufzuzählen wäre endlos.

Des Hundes bester Freund ist aber noch immer das Frauchen oder Herrchen. So freuen sich unsere Fellnasen immer, wenn man nach Hause kommt. Sei es am frühen Nachmittag oder mitten in der Nacht. Ist des Hundes Besitzer traurig oder einsam, hat er einen bedingungslos treuen Freund an der Seite.

Auch wenn der Hund vom Wolf abstammt, so unterscheiden sie sich heute sehr stark. Wölfe scheuen die Menschen und müssen selber jagen, um fressen zu können. Unsere Hunde hingegen suchen immer die Nähe des Zweibeiners – sie brauchen uns sehr, bekommen Liebe, Zuneigung und natürlich immer genügend Futter.